Rémy Martin - der Name stammt von dem Charentaiser Winzer Rémy Martin, der das Haus im Jahr 1724 gründete mit Sitz in der Stadt Cognac. Über mehr als zwei Jahrhunderte blieb das Unternehmen in Familienbesitz, bis es in den 1920er Jahren von André Renaud übernommen und grundlegend umstrukturiert wurde.
 
Dabei profitierte Renaud nicht nur vom Vermögen seiner Ehefrau, die das Haus Frapin inklusive eines wertvollen Kellers mit hochwertigen Destillaten erbte, sondern auch von seiner Erfahrung in der Cuvierung, also dem Verschneiden von Cognacs. Seitdem legt der Maître du Chai, der Kellermeister, besonderen Wert auf den Anteil der sogenannten Methusalems – sehr alte Brände. Renaud schätzte vor allem das sogenannte Rancio, ein buttrig-pilziges Aroma, das hochwertige Cognacs auszeichnet. Er machte die Cuvierung von Bränden aus der Grande und Petite Champagne, dem sogenannten Fine Champagne Cognac, zu einem der wichtigsten Qualitätsmerkmale von Rémy Martin. 
 
Nach dem Tod von André Renaud im Alter von 85 Jahren im Jahr 1965 erbte seine Familie das sanierte Haus Rémy Martin. Die Eheleute André Heriard-Dubreuil und Maximilien Cointreau, die die Töchter des Gründers geheiratet hatten, konkurrierten viele Jahre um die Führung des Unternehmens, während es zeitweise in Schwierigkeiten geriet. Erst die endgültige Fusion mit Cointreau im Jahr 1990 beendete diesen Konflikt. 
 
Nach Hennessy ist Rémy Martin der zweitgrößte Cognac-Hersteller weltweit. Im Jahr 2006 wurden etwa 1,8 Millionen Kisten verkauft, was ungefähr 23 Millionen Flaschen à 0,7 Liter entspricht. Das entspricht laut eigenen Angaben einem Marktanteil von 15 Prozent.